März 27

Macht Kampfsport aggressiv?

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Macht Kampfsport aggressiv?

Viele vertreten die Meinung, dass Kampfsport aggressiv macht.
Hört man doch vor den Dojos immer wieder laute Schreie und auch die Tritte und Schläge auf Boxsäcke und Pratzen sind zu hören.

Hier werden sicherlich aggressive Kampfmaschinen ausgebildet.
Bereits Kinder, die sich bewusst und gezielt schlagen und treten dürfen, ja sogar nach Anweisung vom Sensei (Trainer) sollen.

Kann das gut gehen?

Haben wir nicht schon genug Gewalt in unserer Gesellschaft?

Diese und noch mehr Vorurteile begegnen uns Kampfsportler immer wieder. War ich doch noch vor vielen Jahren selbst sehr kritisch. Bis ich mich mehr mit dem Thema Kampfsport, in meinem Fall Karate, beschäftigt habe.

Karate (= japan. leere Hand) ist eine Kampfkunst. Der wahre Karateka / Kampfkünstler strebt nach Vervollkommnung nicht nur seiner Techniken, sondern auch seines Charakters.

In keinem anderen Sport gibt es so viel Disziplin und Wertevorstellungen wie im Kampfsport. Respekt und das sorgsame Miteinander hat auch bei mir im Dojo oberste Priorität.
 
So stehen an unserer Regelwand Sätze wie z.B.:
•  Wir begegnen uns mit Respekt.
•  Wir lassen einander ausreden und hören zu.
•  Wenn uns etwas erklärt wird, sind wir leise und aufmerksam.
•  Wir helfen uns gegenseitig und sind immer füreinander da (auch außerhalb des Dojos - was meine Karatekas wirklich leben!).
•  Karate beginnt und endet mit Höflichkeit und Respekt.

Regeln, die meine Karate Kids selbst aufgestellt haben.

Ebenfalls werden durch die gezielten Links-Rechts-Übungen beide Gehirnhälften trainiert, was nicht nur den Schülern in der Schule beim Lernen hilft, sondern auch Personen mit Gleichgewichtsproblemen.

Im Kampfsport lernen wir einzelne Techniken, aber auch Achtung und Respekt vor unserem Gegenüber, Ehrgeiz, Disziplin und das Einhalten von Regeln.
Bei mir im Dojo beginnt und endet das Training immer mit einer kleinen Meditation im Sitzen (Bild).

Wer sich zu aggressiv verhält, wird vom Training ausgeschlossen. Bei Kampfkunstschulen werden Gewalt und Aggressionen nicht geduldet oder sogar gefördert, sondern gezielt kanalisiert und abgebaut.

Kampfsport macht nur in einer Hinsicht wirklich „aggressiv“: man lernt für seine Ziele zu kämpfen, nicht aufzugeben, durchzuhalten, wertzuschätzen, seinen Gegenüber zu respektieren und sich für andere einzusetzen.


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